Einschränkung des WLan-/Internetzugangs für Kinder und Jugendliche

Einschränkung des WLan-/Internetzugangs für Kinder und Jugendliche

Oft befürchten Eltern, dass der Medieneinsatz für die Schule die Tatsache, dass ihre Kinder sowieso schon zu viel vor dem PC sitzen oder auf dem mobilen Gerät surfen noch verschlimmert.

Prinzipiell muss man unterscheiden zwischen der Nutzung dieser Medien zu Unterhaltungszwecken und deren schulischen, pädagogisch-didaktisch durchdachten Nutzung, die sich an den Bildungsplänen orientiert.

Ganz allgemein ist Vertrauen und ein offenes Gespräch mit Ihrem Kind natürlich der beste Weg und der Kontrolle oder gar Verboten vorzuziehen. Bevor drastische Maßnahmen ergriffen werden, können Sie mit Ihrem Kind ganz einfach gemeinsam verbindliche Regeln für die Nutzung von digitalen Medien aufstellen und diese schriftlich festhalten. Die konstruktive und effektive Nutzung digitaler Medien für die Schule sollte nicht darunter leiden, dass Kinder gerne Spiele spielen oder im Internet surfen oder chatten. Hilfreich kann hier auch eine App bzw. eine Software sein, die dem Kind vor Augen führt, wie viel Zeit es am Bildschirm und am Smartphone verbringt. Ein gutes Beispiel hierfür ist RescueTime.

Sollte dies nicht helfen, gibt es viele kleine Hilfsmittel, die es Ihnen ermöglichen, die Nutzung verschiedene Geräte zu kontrollieren. Sie sind nicht immer ganz kostenlos aber eine lohnende Investition.

Oftmals bieten WLan-Router bereits die Möglichkeit, die Nutzungszeit relativ einfach zu beschränken. Je nach Hersteller kann die Einschränkung auch geräteübergreifend eingerichtet werden, d.h. alle Geräte eines Kindes, die über WLan eine Internetverbindung aufbauen unterliegen demselben Zeitbudget. Als Beispiel sei eine FRITZ!Box 7390 genannt. Die Bedienungsanleitung ihres Routers gibt normalerweise genaue Auskunft. Natürlich kann Ihr Kind Internet auf seinem mobilen Telefon nach wie vor über das Mobilfunknetz nutzen, jedoch sollte hier ggf. darauf geachtet werden, dass das Datenvolumen altersangemessen beschränkt ist, sodass sich Ihr Kind gut überlegt, wozu es das vorhandene Volumen nutzt.

Weiterhin gibt es auch Software, die auf einem Computer installiert werden kann und ebenfalls individuell pro Nutzer angepasst werden kann, wie z.B. Parents-Friend (nur für PC, ermöglicht sehr viel Kontrolle) oder NetAddictFree (sehr vielseitig).

Schließlich gibt es noch Apps, die auf mobilen Geräten eine gewisse Kontrolle zulassen. Natürlich wird Ihr Kind etwas dagegen haben, dass Sie auf „seinem“ Smartphone eine App installieren um Kontrolle auszuüben. Aber so lange Ihr Kind minderjährig ist, dürfen Sie durchaus bestimmen, was auf dem Gerät installiert wird – wenn es wirklich keine andere Möglichkeit gibt. Beispiele für solche Apps sind

Norton Family (plattformübergreifend für mobile Geräte und PCs nutzbar, dann aber kostenpflichtig)

Vodafon Child Protect

(Quelle und weitere Infos: hier)

Sollte auch dies nicht funktionieren, so helfen leider nur Verbote. Sie können ihrem Kind als Eltern jederzeit das Handy oder den PC-Bildschirm (oder auch nur die Tastatur) wegnehmen – entweder damit es seine Zeit anders verbringt oder damit es zuerst die Hausaufgaben erledigt, bevor es dann sein Gerät wieder nutzen darf.

Wie für alles gilt natürlich die altersgerechte Verteilung von Zeitbudgets. Wenn Kinder von klein auf lernen, vernünftig und verantwortungsbewusst mit der Nutzung digitaler Geräte umzugehen, so erübrigt sich eine Kontrolle mitunter sehr schnell. Bei den Jüngsten ist es auch durchaus eine Option, die Kinder nur in Anwesenheit eines Erwachsenen diese Geräte benutzen zu lassen.